Nur weil ich in jüngster Zeit vermehrt auf Parfüms los gegangen bin, so heißt das noch lange nicht, daß meine Leidenschaft für Schmink-Kram insbesondere Lidschatten auch nur ansatzweise erloschen ist...
Ich bin neuen Marken gegenüber ja immer aufgeschlossen - besonders wenn der günstige Preis einen Blindkauf wenig risikoreich erscheinen lässt. Als ich also neulich bei TK Maxx war, ist mir dort eine neue Marke aufgefallen, von der ich bislang noch so rein gar nichts mitbekommen habe.
Wie ich mir fast schon gedacht habe, so ist auch "The Color Workshop" eine Marke welche aus dem gleichen Hause kommt wie andere Brands - und zwar überraschend bekannte und namhafte Marken: Wet´n Wild, Lorac und Physicians Formula um nur mal ein paar zu nennen. Genauere Info´s gibts übrigens hier Das sind also schon mal gute Voraussetzungen um mich zu überzeugen - schauen wir uns also die Paletten mal näher an:
The Color Workshop - 12er Paletten
Hollywood Dreams
Wie ich ja schon berichtet habe, so bin ich auch über diese Paletten bei TK Maxx gestolpert. Die Paletten waren allesamt noch gut verpackt und unangetastet. Unbekannte Marken erregen wohl nicht genug Aufmerksamkeit und werden offenbar mehr oder weniger in Ruhe gelassen ;-))
Bezahlt habe ich pro Palette knappe 5,- EUR und jede Palette enthält 12 Lidschatten in unterschiedlichen Finishes. Einen Spiegel bekommt man zwar nicht - dafür aber einen Pinsel ... wobei der ein Fall für die Tonne ist. Bei Zugaben bin ich ja generell weniger kritisch - aber die Pinsel sind allesamt Murks!!
Auch dem "Metall-Case" sieht man sofort an, daß es sich um eine günstige Marke handelt. Denn das dünne und klapprige Blech ist windig und schlampig verarbeitet und über Haptik brauchen wir gar nicht erst sprechen. Und auch wenn sich das jetzt fies anhört - etwas anderes hätte ich bei dem Preispoint auch nicht erwartet und das Preis/Leistungsverhältnis geht für mich persönlich absolut klar.
Ebenfalls fair ist die Füllmenge von 12 g - ist zwar jetzt nicht exorbitant üppig - aber fair.
Die "Hollywood Dreams" erinnert sowohl in ihrer Präsentation als auch beim Thema Farbauswahl mich doch seeeehr stark an die "Naked Cherry" von Urban Decay. Natürlich zu einem Bruchteil des Preises *hust*
Auch wenn die Verpackung erstmal einen recht schwindeligen Eindruck macht - die gut durchdachte Farbauswahl und Zusammenstellung überzeugt mich dann doch. Wer warme pink/lila AMU´s schminken möchte könnte bei der "Hollywood Dreams" durchaus fündig werden.
Von hell nach dunkel von matt bis schimmernd - alle Farben passen gut zusammen und bieten unzählige Variationsmöglichkeiten. Natürlich habe ich ähnliche Farben schon en masse in meiner eigenen Schminksammlung - immerhin waren ähnliche Colorstorys über Jahre hinweg extrem angesagt - aber um einer neuen Marke mal auf den Zahn zu fühlen hole ich mir gerne auch "altbekanntes" wieder ins Haus.
Bei neuen - und sehr preiswerten - Marken gehe ich ohne jede Erwartungshaltung an die Sache ran. Und so war ich auch nicht enttäuscht, daß die Textur der Lidschatten doch recht trocken ist. Das fühlt sich zwar jetzt nicht so wirklich gut an - aber wenn es ums Ausblenden geht kommen mir solche Formulierungen immer sehr entgegen. Auch wer noch nicht so geübt ist im Umgang mit Lidschatten dürfte mit die Tönen gut klar kommen.
Auch das die Shimmers eher trüb ausfallen und nur einen leichten Glow am Auge hinterlassen ... nicht der Hit aber für einen Bürolook tut´s die Performance allemal.
Dafür muß ich ein Kompliment beim Thema Pigmentierung aussprechen: alle Farben geben gut Farbe ab und die Töne kommen am Auge auch 1:1 so heraus wie sie im Pfännchen erscheinen. Ich konnte keinen einzigen Fail vermelden und selbst die hellen Farben sind trotzdem gut sichtbar.
Sunset in Cali
Die 2. Palette aus dieser Reihe habe ich mir ebenfalls mitgenommen. Bei einem Preis von 5,- EUR brauche ich nicht wirklich groß überlegen ob ich investieren soll oder nicht - die Paletten von Catrice, Essence & Co kosten inzwischen deutlich mehr!
Auch hier ist die Verpackung qualitativ eher unterirdisch - analog zur "Hollywood Dreams". Lediglich die Farbe in einem gedeckten Backstein-Rot gibt einen Aufschluß darüber, welches Colorstory uns in der "Sunset in Cali" erwartet.
Ebenfalls identisch ist die Füllmenge von 12 g für 12 Lidschatten und auch hier bekomme ich sowohl matte als auch (leicht) schimmernde Shades.
Wer auch nur ansatzweise im Makeup-Game drin ist, dürfte sofort wissen, welche Palette hier als "Vorbild" herhalten musste: die "Naked Heat" von Urban Decay. Wobei das Farbschema hier wirklich nur angelehnt und nicht ernsthaft übernommen wurde.
Denn in der "Naked Heat" waren die Töne deutlich rötlicher und wärmer - ein echtes Rot fehlt hier völlig. Manch anderer wird das wohl als Nachteil ansehen - für mich ist das eher vorteilhaft da rote AMU´s mich optisch immer etwas an eine Bindehaut-Entzündung erinnern ;-))
Eigentlich ist das Farbschema unaufgeregt: etwas Nude, etwas Gelb und einige Brauns - fertig ist die Laube. Da ich solche Colorstorys schon in dutzenden anderen Paletten in meiner Sammlung habe, hätte ich mir die Palette eigentlich schenken können. Anderseits ist die "Sunset in Cali" aber auch für einen schnellen unkomplizierten Alltagslook bestens geeignet.
Denn auch hier harmonieren die Farben hervorragend untereinander und es ergeben sich jede Menge Kombinationsmöglichkeiten. Von hell nach Dunkel und diverse Shimmers machen es auch Anfängern leicht, einen Look aus der Palette rauszuholen. Etwas überflüssig ist vielleicht die Tatsache, daß gleich 3 Bone-Shades in der Palette enthalten sind. 1 Farbe hätte völlig gereicht...
Die Textur ist ähnlich trocken wie bei der "Hollywood Dreams" - was aber der Blendability sehr entgegen kommt.
Und auch hier überzeugt mich überraschenderweise die Pigmentierung. Gerade die hellen nudigen Töne performen erstaunlich gut und man kann die Farben am Auge tatsächlich sehen und auch unterscheiden. Da habe ich schon deutlich mehr Geld für weniger gute Farbabgabe ausgegeben.
Naked Eyes
Aller guter Dinge sind 3 und so habe ich natürlich auch die dritte, bei TK Maxx verfügbare Palette gekauft. Optisch hat mich diese Palette zwar erstmal am wenigsten gereizt - anderseits sollte man sich ja nicht von der Optik aufs Glatteis führen lassen.
Verpackung, Design und Haptik - alles wie gehabt....
Eigentlich hatte ich bei der Gestaltung der Außenverpackung eine recht basic gehaltene Nude/Braun-Palette erwartet, war dann aber doch positiv überrascht, einen "Abklatsch" der "Naked 3" zu bekommen.
Neben klassischen Nudefarben finden sich auch etliche Rose-Töne sowie ein Schwarz und Anthrazit. Alle Farben sind recht kühl gehalten und haben nicht das etwas schrille Pink im Angebot wie z.B. bei der "Hollywood Dreams" was für den Alltag wohl auch die bessere Wahl ist.
Überraschenderweise gefällt mir dieses Farbschema am besten, zum einen weil ich ein Faible für kühle Töne habe, anderseits sind die Farben auch hübsch ausgewählt und zu zusammen gestellt. Gerade jetzt im Frühling sind solche Rosetöne durchaus eine gute Option.
Auch finde ich die durchdachte und harmonische Zusammenstellung nach wie vor überzeugend. Alle 3 Paletten haben ein klares Farbkonzept welches auch konsequent umgesetzt wird. Auch wer nicht regelmässig AMU´s schminkt, muß sich keinen Kopf machen über einen Look.
Und ja - auch hier ist die Textur wieder auf der eher trockenen Seite - dafür lassen sich die Farben aber schnell und unkompliziert ausblenden. Die Farbabgabe und Pigmentierung überzeugt mich ebenfalls da auch die hellen Farben am Auge gut heraus kommen.
Meine Meinung...
... natürlich sind die Paletten von "The Color Workshop" nicht vergleichbar mit ihren Vorbildern von Urban Decay. Weder die klapperdürre Verpackung noch die Textur der Farben kann auch nur ansatzweise mit dem Original Schritt halten.
Muß aber auch nicht sein denn für einen sehr schmalen Taler bekomme ich sowohl eine harmonische als auch durchdachte Farbauswahl und auch die Pigmentierung ist eine rundum solide Angelegenheit.
Gerade wer anfängt sich mit Makeup und Lidschatten vertraut zu machen und für kleines Geld erste Schritte in dieser Richtung unternimmt, darf hier getrost zuschlagen. Die Paletten stellen mich vor keine große künstlerische Herausforderung und die simple Blendability macht es gerade Anfängern leicht, ins Thema rein zu kommen.
Eure Diva
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